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Unterstützung für gefährdete Kulturgüter

Archive und Bibliotheken in Frankfurt (Oder) und Słubice vereinbaren Verbund zur gegenseitigen Unterstützung in Notfällen

 Niemand wünscht sich eine Katastrophe, aber auf Hochwasser, technische Defekte oder auch Brände vorbereitet zu sein, ist für staatliche und sonstige Institutionen eine wichtige Aufgabe. Besonders Archive und Bibliotheken stehen in Notfällen vor großen Herausforderungen. Daher haben das Collegium Polonicum mit der Bibliothek und dem Karl Dedecius Archiv, die Außenstelle Frankfurt (Oder) des Stasi-Unterlagen-Archivs (BStU), Universitätsbibliothek und -archiv der Europa-Universität Viadrina und das Archiv der Stadt Frankfurt (Oder) nach intensiven Beratungen eine Vereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung in Notfällen getroffen. Die beteiligten Institutionen werden sich in akuten Gefährdungssituationen für das bei ihnen lagernde Kulturgut durch unvorhersehbare Ereignisse gegenseitig unterstützen.

Dr. Krzysztof Wojciechowski vom Collegium Polonicum unterstreicht, dass es sich um den ersten grenzüberschreitenden regionalen Notfallverbund zwischen Archiven und Bibliotheken aus Deutschland und Polen und einen von wenigen in Europa handelt. „Bereits die intensiven Gespräche für diese Notfallkooperation zwischen den Einrichtungen in Słubice und Frankfurt (Oder) haben uns einander nähergebracht und die Kenntnis zu den Aufgaben der Kooperationspartner erhöht.“

Die Teilnehmer des Notfallverbundes setzen darauf, dass der grenzüberschreitende Verbund in einem hoffentlich nie eintretenden Notfall Ressourcen und Erfahrungen aller Partner zugänglich macht. Die Institutionen haben sich im Vorfeld zu ihren Notfallplänen, der Notfallausrüstung und den örtlichen Gegebenheiten abgestimmt und informiert.

„Wir alle haben die Bilder des Kölner Stadtarchivs und der Anna Amalia Bibliothek nach dem Brand in Weimar in Erinnerung. Besonders in der ersten Phase zur schnellen Bergung und Sicherung des Kulturgutes braucht es starke regionale Partner“, sagt Ralf-Rüdiger Targiel, Leiter des Frankfurter Stadtarchivs. So geht es beispielsweise um die Zwischenlagerung von Archivalien nach einem Notfall in geeigneten und gesicherten Archivräumen.

„Als Teil einer großen Bundesbehörde können wir im Katastrophenfall in unserem Archivbereich archivgerechte Notfalllagerung absichern und auch wertvolles Archivgut retten“, sagt der Leiter der BStU, Rüdiger Sielaff.

Die Leiterin des Universitätsarchivs der Viadrina Frau Dr. Brockmann und die Bibliotheksdirektoren Herr Dr. Happel und Herr Dr. Klauß betonen die spartenübergreifende Konzeption des Notfallverbunds. Archive und Bibliotheken arbeiten hier zusammen, bündeln ihre Kräfte und können im Falle eines Notfalls gemeinsam mit größerer Effizienz umgehend und zielorientiert reagieren. „Von dieser Strategie können auch die Bibliothek des Collegium Polonicum und das Karl Dedecius Archiv mit ihren wertvollen und für die Verständigungspolitik zwischen Deutschland und Polen so wichtigen Beständen profitieren.“ – bemerkten Grażyna Twardak, die Leiterin der Bibliothek des Collegium Polonicum und Błażej Kaźmierczak, der Leiter des Karl Dedecius Archivs.

„Der Notfallverbund ist ein wichtiger Schritt zur Vernetzung von Institutionen diesseits und jenseits der Oder“, sagt Rüdiger Sielaff, der Leiter der Frankfurter BStU, „Er soll auch durch regelmäßige Treffen dem weiteren fachlichen Austausch dienen.“

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