Presseinformation Nr. 7
Internationale Konferenz:
Meins? Deins? Unser. Deutsch-polnisches Kulturerbe
und die Zivilgesellschaft im heutigen Polen – Erfahrungen, Trends, Chancen
10.-12. März 2011 / Aula Collegium Polonicum, Słubice
Mit dem sehr erfreulichen Wirtschaftswachstum nimmt in Polen auch der so genannte „Modernisierungsdruck“ zu. Dessen unbedachte und nicht nur positive Folgen sind im „alten Europa“ hinreichend bekannt. Zukunftsgläubige Planungspolitik sowie profitorientierte Boden- und Immobilienspekulationen haben bereits vielerorts in Europa gravierende Schäden in den gewachsenen Kulturlandschaften hinterlassen.
Unter diesen Umständen scheinen auch in Polen die Arbeitsbedingungen der staatlichen Denkmalpflege nicht die einfachsten zu sein. Schwierig ist die Situation der zuständigen staatlichen Dienste auch in jenen denkmalreichen Gegenden des polnischen Westens, die einst größtenteils von deutscher Bevölkerung bewohnt waren. Zu den üblichen Gefahren für die Baudenkmale kamen hier in der Nachkriegszeit die kulturpolitischen Deutungsschwierigkeiten hinzu. Das Ergebnis, eine hohe Zahl von ungelösten Eigentums- und Bauunterhaltungsproblemen überfordert heute die Möglichkeiten der öffentlichen Hand.
Gibt es Hoffnung? Ungeachtet der vergangenen Turbulenzen zwischen Warschau und Berlin vollzieht sich jedoch in vielen Orten Westpolens ein „local turn“, eine Entdeckung der (deutschen) Ortsgeschichte von polnischen Bürgern. Während hier der sprachliche Zugang zum deutschen Kulturerbe ein Problem ist und bleibt, spielen gerade die visuell leicht erfassbaren Baudenkmale eine immens wichtige Rolle als „Vermittler“. Als (häufig qualitätsvoll gestaltete) Zeichen im öffentlichen Raum werden sie von vielen Polen verstanden und wertgeschätzt. Entsteht daraus ein krisenresistenter Beitrag zur Völkerverständigung in der polnischen Regionalkultur? Liefert diese, noch keimende Entwicklung in Verbindung mit neuen zivilgesellschaftlichen Organisationsformen eine reale Unterstützung für den Denkmalschutz? Die Konferenz widmet sich, wohl erstmalig, den denkmalpflegerisch engagierten NGO´s im heutigen Westpolen.
Wir laden Sie herzlich zu der Konferenz auf der deutsch-polnischen Grenze ein!
Veranstalter: Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder), Professur für Denkmalkunde, Masterstudium „Schutz Europäischer Kulturgüter” / Kooperationspartner: Stiftung für Collegium Polonicum in Słubice (PL) / Förderung: Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit / Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung / Patronat: Nationalinstitut für Kulturerbe, Warszawa
Das Programm und das Anmeldeformular finden Sie im Internet
unter www.denkmalpflege-viadrina.de
Wir bitten um die verbindliche Anmeldung bis zum 28.02.2011
- per E-Mail: sek-konferenz@europa-uni.de
- per Fax: aus Deutschland + 49 0335 5534 16 460, aus Polen + 48 095 75 92 460
- per Post:
PL: Collegium Polonicum, Katedra Ochrony Zabytków, ul. Kościuszki 1, 69-100 Słubice
DE: Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Professur für Denkmalkunde
Postfach 1786, 15207 Frankfurt (Oder)