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„Die Reichspogromnacht im Spiegel kultureller Erinnerungen“ – Viadrina, Staatsorchester und Stadt laden zu Symposium, Ausstellung und Gedenken

Am Samstag, dem 9. November, erinnern die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt und die Stadt Frankfurt (Oder) gemeinsam an die Reichpogromnacht 1938.

Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal eröffnet um 15.00 Uhr die Wanderausstellung „Im Fluss der Zeit. Jüdisches Leben an der Oder“ in der 1. Etage des Gräfin-Dönhoff-Gebäudes, Europaplatz 1. Die Ausstellung zeigt Momente der jüdischen Geschichte beiderseits der Oder vom Mittelalter bis in die Gegenwart und lädt zur Neuentdeckung des deutsch-polnisch-jüdischen Kulturerbes dieser Region ein. Die von Dr. Magdalena Gebala vom Kulturforum östliches Europa und Viadrina-Wissenschaftlerin Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach kuratierte Ausstellung ist bis Donnerstag, den 12. Dezember, an der Viadrina zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Ab 16.00 Uhr tagt das öffentliche Symposium „Überschriebenes Gedächtnis? – Die Reichspogromnacht im Spiegel kultureller Erinnerungen“ im Logensaal der Viadrina, Logenstraße 11. Nach einem Zeitzeugengespräch, das Viadrina-Historiker Dr. Christian Dietrich mit der Mitbegründerin des Jüdischen Kulturvereins Berlin, Dr. Irene Runge, führt, dreht sich die anschließende Diskussion um die Auseinandersetzung mit der Reichspogromnacht in der Literatur, der musikalischen Erinnerungskultur und der Geschichtspolitik der DDR. Auf dem Podium vertreten sind: Musikwissenschaftler Dr. Albrecht Dümling, Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Irmela von der Lühe, Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Helmut Peitsch und Historiker Alexander Walther vom Europäischen Kolleg Jena. Das Catori-Quartett des Brandenburgischen Staatsorchesters bereichert die Veranstaltung mit Stücken von drei Komponisten mit jüdischem Hintergrund – Hans Krása, Simon Laks und Felix Mendelssohn.
Das Symposium findet mit Unterstützung des Förderkreises der Europa-Universität Viadrina statt. Der Eintritt ist frei.

„Wir freuen uns, ein Thema präsentieren zu können, das im Jubiläumsjahr des Mauerfalls auch den 9. November 1989 berührt, ohne die Gewalt des 9. November 1938 zu relativieren und das sowohl für ein wissenschaftliches wie auch für ein nichtwissenschaftliches Publikum interessant ist. Selten wird offengelegt, worüber man in der Wissenschaft uneins ist, denn man sollte nicht vergessen, dass auch in der Forschung derzeit über die NS-Vergangenheitsbewältigung in der DDR gestritten wird“, so Dr. Christian Dietrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration.

Abschließend findet um 18.30 Uhr am Synagogengedenkstein in der Karl-Marx-Straße eine Gedenkveranstaltung statt. Neben dem Hauptredner Gerhard Hoffmann (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) präsentieren Schülerinnen und Schüler des Karl-Liebknecht-Gymnasiums Arbeiten zum Thema; es singt der Chor „Lebensfreude“ gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen Gemeinde

Weitere Informationen:
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