Banner Collegium Polonicum

100 Projekte für Jubiläumsjahr „Dedecius 100“ – Europa-Universität erinnert an Karl Dedecius anlässlich seines 100. Geburtstages

Am 20. Mai 2021 wäre der Übersetzer und Kulturvermittler Karl Dedecius 100 Jahre alt geworden. Mit einem Jubiläumsjahr erinnert auch die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) an den Brückenbauer zwischen Deutschland und Polen. Die Karl Dedecius Stiftung ruft unter dem Motto „Dedecius 100“ dazu auf, mit Veranstaltungen, Projekten und Aktionen an die Leitmotive von Dedecius zu erinnern und diese weiterzutragen. Gesucht werden Projekte rund um die polnische Literatur und Kultur, Übersetzung und europäische Aussöhnung im Sinne des Übersetzers.

Über die Bedeutung des von der Viadrina und der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań gegründeten Collegium Polonicum für den Vordenker des deutsch-polnischen Kulturdialogs sagt Dr. Ilona Czechowska, Geschäftsführerin der Karl Dedecius Stiftung und einstige Assistentin von Karl Dedecius: „Als ihm 1999 der Viadrina-Preis verliehen wurde, entdeckte er hier einen Ort, an dem die deutsch-polnischen Beziehungen und der europäische Gedanke wahrhaft gelebt werden. Der symbolische Charakter des Collegium Polonicum direkt an der Staatsgrenze mit seiner Brückenfunktion hat ihn begeistert. So überließ er der Europa-Universität sein Archiv und gründete hier die Karl Dedecius Stiftung.“

Im Rahmen des Jubiläumsjahres plant die Stiftung unter anderem einen Jubiläumsband, Archivführungen, Workshops mit Schulen und ein Podcast. In Zusammenarbeit mit dem Museum der Stadt Łódź, Dedecius‘ Geburtsort, ist eine Wanderausstellung in Planung, die auch an der Europa-Universität Viadrina zu sehen sein wird.

Weitere Ideen und Vorhaben sammelt die Karl Dedecius Stiftung auf ihrer Webseite: www.ub.europa-uni.de/karl-dedecius-jahr

Alle Veranstaltungen werden in einem Online-Kalender auf der Internetseite der Karl Dedecius Stiftung veröffentlicht.

Hintergrund

Zur Person Karl Dedecius

Karl Dedecius wurde am 20. Mai 1921 in Łódź geboren; er verstarb am 26. Februar 2016 in Frankfurt am Main. Er ist einer der bekanntesten Übersetzer polnischer Literatur ins Deutsche – darunter Werke von Wisława Szymborska, Czesław Miłosz, Tadeusz Różewicz und Zbigniew Herbert. 1979 gründete Karl Dedecius das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt, dessen Direktor er bis Ende 1997 blieb.

Dedecius ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der Übersetzerpreis des New Yorker Polish Institut of Arts and Sciences, der Züricher Godlewski-Preis der Exilpolen und der Literaturpreis des Polnischen Autorenverbandes.

Der Nestor des deutsch-polnischen Dialogs und Polen-Kenner war der Europa-Universität eng verbunden: Im Jahre 1999 war er der erste Preisträger des Viadrina-Preises. 2011 verlieh die Europa-Universität ihm anlässlich seines 90. Geburtstages die Ehrendoktorwürde der Kulturwissenschaftlichen Fakultät.

 Karl Dedecius Archiv und Karl Dedecius Stiftung

2001 hatte die Europa-Universität den ersten Teil des Vorlasses von Karl Dedecius erhalten und das am Collegium Polonicum in Słubice angesiedelte Karl-Dedecius-Literaturarchiv gegründet, das seitdem das bisher überlassene Werk des Übersetzers pflegt. 2013 schenkte Karl Dedecius der Viadrina seinen kompletten literarischen Vorlass, sowie die Nutzungs- und Verlagsrechte an rund 200 Publikationen. Zur selben Zeit wurde an der Viadrina die Stiftung Karl Dedecius Literaturarchiv mit dem Ziel gegründet, Dedecius‘ Werk zu betreuen, sich um seinen literarischen Nachlass zu kümmern und die Zusammenarbeit deutsch-polnischer und polnisch-deutscher Übersetzerinnen und Übersetzer zu fördern. 2019 wurde die Stiftung in Karl Dedecius Stiftung umbenannt.

                                                                              

Weitere Informationen:
Europa-Universität Viadrina
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)335 - 5534 4515

presse@europa-uni.de

www.europa-uni.de