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Eine wertvolle Schenkung für die Bibliothek des Collegium Polonicum

starodruk_okladka_190 ©Adam Czerneńko

Barbara Schumann, Slawistin und Übersetzerin aus Berlin, schenkte der Bibliothek des Collegium Polonicum ein wertvolles Buch: die „Allgemeine Geschichte von Polen“ von Pierre Joseph de la Pimpie, Chevalier de Solignac (1687-1773), dem Staatssekretär von König Stanisław Leszczyński. Der erste Band dieses Werkes erschien 1763 in Halle in der Übersetzung und Bearbeitung von Karl Friedrich Pauli, Professor für Geschichte und öffentliches Recht an der dortigen Universität. Der zweite Band, übersetzt und vervollständigt von Johann Friedrich Joachim, Professor für Geschichte und Bibliothekar an der Universitätsbibliothek in Halle, wurde 1765 veröffentlicht.

Das Buch stammt aus der Privatbibliothek von Hubert Schumann (1941-2013), einem Übersetzer polnischer Literatur und Kenner der polnischen Kultur, dessen Nachlass im Karl Dedecius Archiv in Słubice aufbewahrt wird.

Solignac schrieb die Geschichte Polens in französischer Sprache auf Wunsch des Königs Stanisław Leszczynski, der zugleich Herzog von Lothringen und Schwiegervater Ludwigs XV. war. Die deutschen Übersetzer bewunderten die Arbeit und das erzählerische Talent von Solignac, warfen ihm jedoch eine einseitige Sicht der polnischen Geschichte und Unkenntnis anderer als polnische Quellen vor. Carl Friedrich Pauli beabsichtigte, Solignacs Werk mit angemessenen Fußnoten zu versehen, gab jedoch diese Absicht auf. Das Buch wäre sonst zu umfangreich geworden. Johann Friedrich Joachim beschränkte sich auf eine Fortsetzung der Beschreibung, die bei Solignac im 16. Jahrhundert mit der Herrschaft von Heinrich von Valois unterbrochen wurde. Die deutsche Fassung der zweibändigen Ausgabe der "Geschichte von Polen" endet 1764 – mit dem Tag der Krönung von Stanisław August Poniatowski.

Foto v.l.: Dr. Agnieszka Brockmann, Leiterin der Bibliothek des Collegium Polonicum; Barbara Schumann; Piotr Dziurda, Archivar im Karl Dedecius Archiv.

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