Presseinformation Nr. 36
Ausstellung "Gegen einige Gedanken... die nicht neu sind.
Gerichtsprozesse der im Vaterland verbliebenen Polen im Hinblick auf ihre Kontakte zu der Pariser >>Kultur<<“
Am Freitag, dem 20. November 2009, um 13.30 Uhr laden wir sehr herzlich ins Foyer des Collegium Polonicum zu der Ausstellungseröffnung "Gegen einige Gedanken... die nicht neu sind. Gerichtsprozesse der im Vaterland verbliebenen Polen im Hinblick auf ihre Kontakte zu der Pariser >>Kultur<<“ ein. Die Ausstellung zeigt die wichtigsten Stationen der Gerichtsprozesse der Polen im Inland wegen der Zusammenarbeit mit Jerzy Giedroyc und mit der Pariser "Kultur", die sich zur Regierungszeit von Władysław Gomułka ereigneten. Die Ausstellung, die man bis Ende des Jahres besichtigen kann, ist dank der Gorzower Außenstelle des Instituts für Nationales Gedenken im Collegium Polonicum zu sehen.
Die „Kultur“ war die wichtigste Zeitschrift der polnischen Emigranten nach dem Zweiten Weltkrieg, die einen prägenden Einfluss auf das geistige und politische Leben Polens hinterlassen hat.
Das Ziel der Ausstellung ist es, die Auswirkung der freien Meinungsäußerung der Pariser „Kultur” auf einen Staat zu zeigen, was zum Grundanliegen der politischen Überzeugung von Giedroyc und dem Team des Instituts wurde. Die Haltung dieses Teiles der Nachkriegsflüchtlinge, für die nationale Kontakte von großer Bedeutung waren, bildeten aus der Sicht der VRP-Regierung eine Bedrohung für das kommunistische System in Polen. Deshalb richtete sich ihr Sicherheitsapparat gegen die Pariser "Kultur".
Die Ausstellung stellt das Credo der Pariser "Kultur" vor, das in ihrem zweiten Heft im Jahre 1947 festgeschrieben wurde. Sie stellt ebenfalls das Porträt des Redakteurs Jerzy Giedroyc und die seiner engsten Mitarbeiter vor: Henryk Giedroyc, Józef Czapski, Zofia Hertz, Zygmunt Hertz, Juliusz Mieroszewski. In der Ausstellung wird das Verhältnis der Sympathisanten der Pariser "Kultur" zu den Wandlungen an den Weichsel beleuchtet, angefangen bei dem „Tauwetter” nach den Ereignissen des Jahres 1968, bei der Suche nach den Kontakten zu in Polen gebliebenen Landsleuten und bis zum Anknüpfen von Verbindungen zum „Klub des Schiefen Kreises“ – obwohl das kommunistische Regime die Ausgaben des Instituts für Literatur in Paris auf dem polnischen Markt nicht zugelassen hat und deren Veröffentlichung sogar im Jahre 1950 per Gesetz verboten wurde.
Die Ausstellung verweist auch darauf, dass das Team der Pariser "Kultur" aufgrund seiner Entscheidung, Gomułka den Vertrauenskredit zu entziehen und Gespräche mit der VRP-Regierung abzulehnen, Repressalien von der Seite des Regimes trafen. Die Kommunisten verstärken die Zensur gegen die Pariser „Kultur” und konfiszierten Ausgaben des Instituts.
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