Presseinformation Nr. 23
Eröffnung der Ausstellung „Salons und Musenhöfe beiderseits der Oder“
und „Manche mögen Poesie“ – ein literarischer Salon bei Wisława Szymborska
im Collegium Polonicum
Am Freitag, dem 9. November 2012 um 18:00 Uhr, laden wir alle Interessierten herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Salons und Musenhöfe beiderseits der Oder“ ins Foyer des Collegium Polonicum ein. Die deutsch-polnische Ausstellung besteht aus 20 Schautafeln und stellt eine neue Form von „gemischter Geselligkeit“, zu der es in der gesellschaftlichen Umbruchszeit um 1800 in Berlin und Brandenburg kam, vor.
In den Salons aufgeklärter Frauen trafen Dichter und Politiker zusammen, Aristokraten und Bürger, Männer und Frauen. Das gemeinsame Interesse am Gespräch, an Literatur und Philosophie, half „Grenzen zu überwinden“, die Grenzen zwischen Geschlechtern, Berufen, Konfessionen und Regionen.
Zugleich kam es um 1800 zu einer besonderen Verbindung zwischen Stadt und Land: Brandenburger Gutsbesitzer und deren Familien diskutierten in Berliner Salons mit Dichtern, Gelehrten und Künstlern, und luden sie zu sich aufs Land ein. Einige Gutsbesitzerinnen sponsorten über viele Jahre Dichter, ließen sie bei sich wohnen, so arbeitete der "König der Romantik" Ludwig Tieck in Cybinka. Diese sogenannten „Musenhöfe“ gab es besonders häufig dies- und jenseits der Oder: Bedeutende Orte waren Friedersdorf, Kunersdorf, Madlitz, Ziebingen/Cybinka, Tamsel/Dąbroszyn.
Im Rahmen eines Kooperationsprojektes für die Euroregion Pro Europa Viadrina gingen das Kleist-Museum und das Collegium Polonicum gemeinsam mit weiteren deutschen und polnischen Partnern der Frage nach, wie es dazu kam, was Salons und Musenhöfe den Zeitgenossen bedeuteten. Die Ausstellung erzählt auf Deutsch und Polnisch die Geschichte dieser in vielfachem Sinne grenzüberschreitender Kontakte und fragt, wie wir heute mit dieser Tradition umgehen können.
Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Programms der grenzübergreifenden Zusammenarbeit Polen (Wojewodschaft Lubuskie)–Brandenburg 2007-2013, Small Project Fund und Netzwerkprojektefonds der Euroregion Pro Europa Viadrina, kofinanziert.
Grenzen überwinden durch gemeinsame Investition in die Zukunft.
Anschließend laden wir in die Bibliothek von Collegium Polonicum zu einem literarischen Salon bei Wisława Szymborska ein. Die Nobelpreisträgerin und eine der beliebtesten polnischen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts pflegte – mit einem ironischen Augenzwinkern - die Tradition des literarischen Salons in ihrer Wohnung in Krakau. In ungezwungenen Zusammenkünften mit Freunden und guten Bekannten hat man gespielt, gescherzt, über die Literatur und das Leben gesprochen. In einer Lesung mit Diskussion wollen wir diese Tradition aufleben lassen. Eine Führung durch die Ausstellung „Karl Dedecius und die polnischen Nobelpreisträger“ ist möglich.
Veranstalter: Kleist-Museum Frankfurt (Oder) in Kooperation mit Collegium Polonicum Słubice
Salonièren: Agnieszka Brockmann, Beata Halicka, Anette Handke
Programm:
18:00 Uhr Eröffnung der Ausstellung
ca. 18:20 Uhr literarischer Salon bei Wisława Szymborska „Manche mögen Poesie“
Informationen erteilt:
Collegium Polonicum
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15230 Frankfurt (Oder)
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