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Ausstellungseröffnung „Karl Dedecius. Literatur – Dialog – Europa”

Pasek-www ©Karl-Dedecius-Archiv

Das Collegium Polonicum in Slubice und das Museum der Stadt Lodz arbeiten seit vielen Jahren zusammen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Popularisierung des Schaffens des Kulturvermittlers und hervorragenden deutschen Übersetzers polnischer Literatur in die deutsche Sprache, Karl Dedecius.

Ein Ergebnis dieser Kooperation ist die wissenschaftliche Fachzeitschrift „Karl Dedecius-Jahrbuch”. Die beiden Institutionen sind auch im Bereich des Museumswesens gemeinsam tätig. Ein Beispiel dafür ist die vor ein paar Jahren im Collegium Polonicum organisierte Ausstellung „Karl Dedecius und Lodz”. Sie entstand aus den Sammlungen des Karl Dedecius Archivs der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und des Museums der Stadt Lodz.

 Beide Einrichtungen haben sich nun erneut zusammengetan: Am 22. Oktober 2015 um 14:30 Uhr wird die gemeinsame Exposition „Karl Dedecius. Literatur – Dialog – Europa” eröffnet. Die Feier wird im Foyer des Collegium Polonicum stattfinden.

 Der Direktor des Collegium Polonicum, Herr Dr. Krzysztof Wojciechowski und die Direktorin des Museums der Stadt Lodz, Frau Małgorzata Laurentowicz-Granas, laden alle Interessierten herzlich ein.

 

Karl Dedecius wurde 1921 in Lodz geboren. In die Wehrmacht eingezogen, nahm er an der Schlacht um Stalingrad teil. Nach seiner Gefangenschaft in einem sowjetischen Gulag und seiner Flucht aus der DDR arbeitete er in einer westdeutschen Versicherungsgesellschaft. In dieser Zeit begann er sein künstlerisches Schaffen. Ohne ihn bliebe ein Großteil der polnischen Literatur dem Leser aus Deutschland, Österreich und aus der Schweiz unbekannt. Seit über sechzig Jahren übersetzt er Klassiker der polnischen Poesie in die deutsche Sprache. Karl Dedecius veröffentlichte viele theoretische Arbeiten im Bereich der Literaturwissenschaft der slawischen Länder und der Übersetzungstheorie. Zu seinen Hauptwerken gehören u.a. die fünfzigbändige „Polnische Bibliothek” sowie das „Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts”. 1979 hat Dedecius das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt gegründet. Die Funktion des Direktors erfüllte er bis 1997. Er wurde mit dem Titel des Doktors honoris causa zahlreicher deutscher und polnischer Universitäten ausgezeichnet, u.a. der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Ebenfalls erhielt er viele staatliche Auszeichnungen.

 

Ziel der Autoren ist die Heranführung des Besuchers in den authentischen und metaphorischen Arbeitsraum des Übersetzers. Dem Besucher ist es gestattet, sich mit seiner Philosophie vertraut machen zu können. In den auf Schautafeln platzierten Texten und Bildern werden Freundschaften von Dedecius mit polnischen Schriftstellern präsentiert. Diese werden auch durch verschiedene Exponate dargestellt. Die ausgestellte Installation wird die Form eines Buches erhalten. In ihr werden Hinweise zu finden sein, wie Kulturen anderer Völker in eine fremde Sprache übersetzt werden.

 

Die Ausstellung wird für die Besucher bis zum 15. Dezember 2015 geöffnet sein.

 

Informationen liefern:

Błażej Kaźmierczak (CP), kazmierczak@europa-uni.de, Tel. +49 335 5534 16 359

Marta Skłodowska (MSL), m.sklodowska@muzeum-lodz.pl, Tel. +48 42 25 90 94

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